Nachdem ich auf die Qual hinwies, Anglizismen ins Englische zu übersetzten, fragte Peter Rozovsky nach deutschen Autoren, die besonders in Anglizismen schwelgen. Irgendwelche Vorschläge ?
bernd
März 27, 2008 von bk
Nachdem ich auf die Qual hinwies, Anglizismen ins Englische zu übersetzten, fragte Peter Rozovsky nach deutschen Autoren, die besonders in Anglizismen schwelgen. Irgendwelche Vorschläge ?
bernd
Veröffentlicht in Allgemeines, Krimipreise, Literatur | 11 Kommentare
Aufgefallen ist mir das besonders bei Michael Bresser und Martin Springenberg in „Schwein gehabt“ (Folge 33), ob davon jemals eine Übersetzung erscheinen wird, wage ich aber zu bezweifeln.
God almighty!
Anglizismen ins Englische übersetzen? Putzige Idee. Wie wäre es, der Lektor würde sie erst einmal ins Deutsche übertragen.
* oder das Manuskript wegwerfen
Ich bin dennoch gespannt, ob hier viele Nennungen kommen.
Bei mir gibts auch Anglizismen… weil „Menschenfreunde“ u.a. im „IT-Milieu“ spielt. Und das ist der Punkt. Wenn ich in einem Text z.B. besonders viele – Vorsicht, Anglizismus! – Kids zu Wort kommen lasse oder ihn im IT-Werbe-BUSINESSbereich ansiedle, MUSS ich viele Anglizismen verwenden. Alles andere wäre realitätsfremd.
bye
dpr
Ich habe ja nichts gegen Anglizismen.
Hintergrund der Frage ist ein Fragebogen für Übersetzer (ins Englische) auf den Peter auf seinem Blog hinwies. So gibt Mike Mitchell an, dass es ein gewisses Problem ist, aus zeitgenössischen deutschen Texten die Anglizismen angemessen zu übersetzten, insbesondere wenn es solche Retrowörter (in seinen Augen) wie „Cool“ sind.
Bei Licht besehen, ist es aber wohl eher eine Frage des Slangs. „Fachsprachenchinesisch“ dürfte nicht so das Problem sein.
Das heißt gar nicht mehr „cool“ oder „vollfett“, sondern „formschön“. Ja, ich kenne mich aus.
Problematisch wird es auch dann, wenn man einen Slang von früher übersetzen will. Als ganz peinlich ist mir noch Heinrich Bölls Übersetzung von „The Cather in the Rye“ in Erinnerung. Auch von einem Halbwüchsigen erzählt, mit Slang.
Das Beispiel „Cool“ kam von Mitchell.
Und es mag schon sein, dass Anobellas Schüler, wenn sie vor der Klasse steht, „formschön“ sagen, aber meine beiden Söhne (6 und 9, ohne Viagra) sagen noch Kuuul.
The Catcher hat mir als Schüler gut gefallen. Auf Deutsch wie auf Englisch, an den Slang erinnere ich mich allerdings nicht mehr.
Ich habe heute einige Einwände gegen das Buch. Aber in der Schule hat es mir auch sehr gefallen. Seine Stories finde ich gigantisch.
Auf Deutsch ist das alles eine Katastrophe gewesen, damals. Die neuen Übersetzungen kenne ich nicht.
Mann, Du redest von Böll.
Ist das nicht ein wenig defätistisch ?
Ich meine, der Name wurde von den Lehrern der Schule mehr gehaucht als gesprochen.
Was das Buch als solches betrifft, habe es nun mehr als 20 Jahre nicht mehr gelesen, weiß als nicht wie es mir heute gefiele.
Über Böll hat ein von mir sonst nicht sonderlich geschätzter Kollege vor vielen Jahren gesagt, er sei „steindumm und garantiert talentfrei“. (Wurde deswegen verklagt, auf der Buchmesse gab es damals bei Eichborn T-Shirts mit diesem Spruch.) Soweit würde ich nicht gehen, schon aus Gründen der Höflichkeit. Und steindumm war er ja nun wirklich nicht.
Aber so viel Talent hatte Böll nun auch nicht. Mir gefällt eigentlich nur „Dr. Murkes gesammeltes Schweigen“, und das vor allem, weil Dieter Hildebrandt die Hauptrolle spielt. Was? Ach so, das ist ein Film. Na gut, aber der hat mir sehr gefallen.
Ansonsten: viel zu katholisch verschwiemelt, seine Literatur, oder zu bemüht aufklärerisch. Und viel zu wenig Literatur.
Kristine, vielen Dank !
Scheint so, als wenn alle deutschen Krimischaffenden Georgs Maximen internalisiert hätten.
Puh, das wäre geschafft. Dann mache ich mich jetzt an die Bekämpfung der Bottinisierung der Krimiliteratur. Wenn das auch noch klappt…