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Archive for the ‘Allgemeines’ Category

Viele Dinge unserer modernen Welt haben sich aus sehr viel einfacheren entwickelt und dabei ihre ursprüngliche Funktion zum Teil verloren. Die Finanzwirtschaft zum Beispiel. Einst ging es darum den Tauschhandel zu vereinfachen, heutzutage haben die an den Märkten gehandelten Produkte und durchgeführten Wetten nur noch wenig mit der ursprünglichen Idee gemein. Für Außenstehende sind diese Sachen nicht mehr ohne Weiteres verständlich. Fälschlicherweise werden sie häufig genauso beurteilt wie ihre einstigen Urahnen.

James Patterson ist ein anderes Beispiel.

Patterson2Während die meisten Menschen noch der Vorstellung anhängen, ein Buch sei das Werk eines einzelnen, genialen Menschen, hat sich Patterson schon lange zu einem Markenprodukt weiter entwickelt.  So schaffte er es in 2006 mit fünf verschiedenen Büchern (und einigen Co-Autoren) den ersten Platz der NYT (New York Times) Bestsellerliste für insgesamt 16 Wochen inne zu haben.

Als nun bekannt wurde, dass Patterson seinen Vertrag mit dem Verlag Little, Brown bis 2012 verlängerte und bis zum Laufzeitende des Vertrags 17 Bücher „schreiben“ will, war, wie Sarah Weinman zeigt, die Verwunderung in der englischsprachigen Presse und den Blogs einigermaßen groß. Dabei entsprechen die 17 Büchern in circa 3 Jahren dem Output von 2006 und Sarah Weinman zeigt auch wie es geht:

3 Bücher der Alex Cross-Serie, geschrieben mit Richard DiLallo
3 Bücher der Michael Bennett-Serie, geschrieben mit Michael Ledwidge
3 Bücher der Women’s Murder Club-Serie, geschrieben mit Maxine Paetro
2 Bücher der Daniel X-Serie, geschrieben mit Michael Ledwidge
2 Bücher einer Jugendbuch Serie namens „Witch & Wizard“, geschrieben mit Gabrielle Charbonnet
Eine unbekannte Zahl an „international thrillers“ geschrieben mit Liza Marklund
zudem 2 Bücher der Maximum Ride-Serie,1 oder 2 Sachbücher und 1 Standalone, oder sogar 2.

patterson4Patterson und der US-Verlag machen auch wenig Gewese um die Co-Autorenschaft. Auf der Bestsellerliste der New York Times werden (wie es sich bei zwei Autoren wohl auch gehört) immer beide Namen genannt und ebenso erscheinen beide Namen auf dem Cover der Bücher – Pattersons natürlich etwas größer. Interessanterweise scheint es keine Regel zu geben, wie die Namen der beiden Autoren verbunden werden, mal ist es ein „with“, mal ein „and“ oder „&“ – auch bei unterschiedlichen Ausgaben des gleichen Buches kann es unterschiedlich sein.

Patterson 1In Deutschland ist es dagegen ganz anders. Logisch eigentlich, schließlich ist es das Land der Romantik. (Und überhaupt, was zählen Autorennamen, schnell wird bei uns aus Duane Swierczynski Duane Louis und aus Paul Levine Polly Levine.) Auf den Umschlägen der Bücher der deutschen Übersetzungen fehlt der Verweis auf den jeweiligen Co- Autoren (soweit ich überprüft habe) komplett – Honeymoon zum Beispiel, selbst die Suche mit dem Namen des Co-Autoren, Howard Roughan auf der Seite von Random House verläuft ohne Erfolg. Erst auf den Innenseiten dann der Hinweis auf den zweiten Autor. Die Krimi-Couch unterläßt sowohl auf der Hauptseite als auch auf den Unterseiten (zum Beispiel-> Honeymoon) jedweden Hinweis auf weitere Autoren. patterson3Die Wikipedia liefert wenigsten zu den meisten Büchern den Hinweis auf den zweiten Autor, aber auch sie ist nicht vollständig. Insbesondere fehlt im allgemeinen Teil zum Autor der relevante Hinweis, dass Patterson eine neue Strategie unter Bestsellerautoren eingeführt hat und mit Co-Autoren arbeitet.

Kein Wunder also, dass die Leser, die auf der Couch die Bücher Pattersons kommentieren (etwas, das die Mitarbeiter der Couch selber schon lange aufgegeben haben), gar nicht wissen, wen sie da lesen (1).

bernd

1) „Vielleicht sind ihm als Mann auch Grenzen gesetzt, wenn es um die Gefühlswelt „seiner“ vier Frauen geht.“ heißt es zum Beispiel zu einem Buch, dass Patterson zusammen mit Maxine Paetro schrieb.

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Das Lesen als Tätigkeit wird im Internet doch deutlich überschätzt. Anders ist es kaum zu erklären warum Benjamins Blacks auf dem Harrogate Crime Writing Festival gemachter Hinweis er schriebe deutlich schneller als John Banville, dessen alter ego ja nunmal ist, in der englischsprachigen Bloggerwelt so einen starken Lärm erzeugte. Tatsächlich hat Black derartiges schon mehrfach gesagt und in der Tat, liest man Crimeficreaders Bericht vom Harrogate Festival, das Publikum dort reagierte wohl auch gelassener.  Declan Burke spricht hier nun von einer umgekehrten Arroganz des Genres gegenüber Black:

Are crime writers and readers so insecure in their choice of reading that they need to be flattered by the literary crew? Are they so delicate in their reverse snobbery that they can’t accept criticism, be it implied, perceived or otherwise?

Im Weiteren verweist Burke darauf, dass 95% der Genrebücher schlecht seien, einfach weil generell 95% von allen schlecht ist (etwas das als Sturgeon’s Law bekannt ist und andere auch interessieren dürfte – wenn also Black Worte als stille Kritik gedeutet würden, könnte dieser gar nicht so falsch liegen.

John Banville selber ist irritiert und zeigt Humor:

Ruth Dudley Edwards, a good writer who should have known better, allowed herself to be quoted as saying that I was slumming it (1) as Benjamin Black. The inevitable implication of this is that Dudley Edwards considers crime writers to be slum dwellers. I prefer to think of Benjamin B. as lording it among aristocrats such as Georges Simenon, James McCain, and my much-missed friend, the lavishly talented, late Donald Westlake, aka Richard Stark.

Nebenbei gesagt, Black „Erstling“ überzeugte nicht in allen Bereichen, aber sprachlich ist es ganz stark.

bernd

(1) slumming it – sich erniedrigen

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Am besten ignorieren, so lautet andernorts der Vorschlag, sollten man die neuesten Tiraden Thomas Wörtches. Im Grunde ein guter Vorschlag, nur erfährt man so nie, wie dieser erfahrene Mann die Entwicklung des Krimigenres in Deutschland und derer, die mit ihm befasst sind, beurteilt.

Eigentlich enthält sein Text wenig Neues, so in etwas haben wir das schon letztes Jahr gehabt. Interessant ist, was sich zwischen den Zeilen findet. Wörtche hat den totalen Durchblick und ist frustriert darüber, dass er scheinbar so ziemlich der Einzige ist, der das weiß.

Alles ist, mit Verlaub, Scheiße: Die meisten Krimis, die Arbeit der Verlage, die im Internet dominierenden Vermittler und ja wohl auch die Auswahl an Büchern, die von den Lesern getroffen wird.

Die meisten Krimis sind halt jammervoll und schauderhaft schlecht, aber das ist nun mal so, wenn man über menschliche Hervorbringungen spricht…

Das ist anti…

Antidemokratisch, antifortschrittlich, …, Antirealität.

Mir ist wirklich nicht klar, warum ich den Buchempfehlungen von jemanden folgen sollte, der sich offensichtlich so wenig in andere hineinversetzt und so sehr lediglich von seiner Warte aus die Welt (laut pöbelnd) betrachtet – was, wenn der Bücher genauso liest ?

[…] bleibt anderes auf der Strecke – nämlich eine Ästhetik des Kriminalromans, die irgendwie in der Lage sein könnte, zu verstören, Chaos und Entsetzen, in der Tat Jammervolles und Schauderhaftes anzurichten und vor allem: endlich mal wieder die Grenzen des angeblich guten Geschmacks einzureißen und die allzu selbstgefälligen Sinnstiftungen mit ein paar literarischen Sprengladungen zu sabotieren.

Durchaus ein Programm, dem ich etwas abgewinnen könnte. Was die Sinnstiftung angeht, liefert der wache Blick in die Tagespresse häufig ähnliche Resultate. Vor allen Dingen scheint es mir so, dass man dafür noch nicht einmal das Genre neu erfinden müsste. Der von Wörtche verachtete Mainstream kann gelegentlich die Sinnstiftung auch ganz schön durcheinander bringen. Und schon diese Bücher finden kaum die Aufmerksamkeit der Leser. Anlässlich der Diskussion zur Frage „Why Scandinavians Really Write the Best Crime Novels“ (etwas, das ich bezweifele), schrieb Barbara Fister zur Situation des Krimis in den USA:

Bernd, a lot of US crime fiction (especially the most popular titles) do the opposite of examine society, imo. They invent entirely mythic situations in which heroic officials with extraordinary science and total dedication battle very peculiar deviants. If they comment on society at all, it’s to affirm that the authorities will take good care of us and that social problems have nothing at all to do with crime, which is committed by bad well-to-do mostly white people against good well-to-do mostly white people.

Nun wollen ja die meisten Menschen nur mehr oder weniger häufig ein befriedigendes Buch lesen, gar nicht so leicht also schon das. In meiner Jugend, als ich anfing Krimis zu lesen, waren zum Glück meine Ansprüche geringer, zudem hatte ich auch keine Probleme in das gut bestückte  Antiquariat zu gehen, wo es für eine Mark pro Stück Taschenbücher gab und mir 40 oder 50 Bücher auf einmal zu kaufen. Ansonsten war es ausgesprochen schwierig sich mit anderen auszutauschen oder gar verlässliche Infos über interessante Autoren zu finden. Man nahm halt, was die Buchhandlungen anboten.

Das Internet und solche  Foren wie die Krimicouch wirken deshalb wie Gottesgeschenke, im englischsprachigen Raum gibt es ebenso, etwas anarchischer als bei uns, aber sehr lebendig und auf häufig auf hohem Niveau ebenso einige Foren (z.B. -> hier, -> hier und -> hier).

Besonders perfide ist, dass Wörtche all denen die an derartigen „menschliche Hervorbringungen“ mitwirken, den Willen abstreitet, innerhalb ihrer Möglichkeiten und Interessen, die sich eben deutlich von denen Wörtches unterscheiden, ordentliche Bücher mit entsprechenden Qualitätsansprüchen lesen zu wollen.

Wie erklären, was eigentlich trivial ist ? Vielleicht mit dem Hinweis, dass in die ZEIT bei seriösen professionellen Weinverkostungen die Weine anschließend auch danach bewertet wurden, wie süffig sie sind – die Weine blieben beim folgenden gemütlichen Beisammensein auf dem Tisch und jeder konnte frei auswählen – und siehe da: Die so getrunkenen Weine waren nicht immer die in der Blindverkostung am höchsten bewerteten.

Die meisten Menschen, die da im Internet aktiv sind, wollen sich nun genau mit diesen „Weinen“ beschäftigen. Aber, mein Eindruck, sie machen das ernsthaft und keinesfalls brotdumm.

Interessant ist ja, dass Wörtche sich mit dem antidemokratischen Gehetze eines Adam Soboczynski gemein macht. Jener hatte in der ZEIT darüber gegreint, dass die Intellektuellen im Netz ständig abgewatscht würden und die nicht-Intellektuellen sich nicht die Mühe machten, sich mit schwierigen Texten und Inhalten auseinander zu setzen – mich erinnert das an das Gejammere eines Einserschülers, den sie in der Schule, ob seiner Arroganz traktierten und der übersieht, dass die Mehrheit der Einerschüler besser durch die Schule gekommen ist.

Jedem, der wachen Auges durch das Internet streift, ist die antiintellektuelle Hetze in den Kommentaren vertraut, die sich gegen angeblich Sperriges richtet, gegen kühne Gedanken, gegen Bildung überhaupt. […] Nicht den Hauch einer Berechtigung hat die Hoffnung, noch auf Leser zu stoßen, die – vielleicht gar leicht verschämt – Unverstandenes als Antrieb begreifen, ihre Bildungs- und Konzentrationssdefizite zu beheben.

Natürlich gibt es viele Angebote im Netz, die nicht so sehr beeindrucken, aber die gibt es überall im Leben, der pauschale Anwurf ist meiner Erfahrung nach verkehrt und zeugt nicht gerade von intellektueller Größe. Vermutlich ist es einfach so, dass für manche die Trauben einfach zu hoch hängen.

bernd

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Wer, ohne zu schummeln und ohne Vorkenntnisse den Autor des Buches Deadline auf dem obigen Cover erkennt, qualifiziert sich für den Wettbewerb „Verständiger Konsument 2009“.

Die Buchhandelskette WHSmith hat wohl auffallend viele derartige Konsumenten.

Das Buch bekommt man übrigens umsonst, wenn man gleichzeitig das aktuelle Buch des Autoren vorbestellt.

bernd

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Wenn denn Blogbeiträge einen Hinweis auf den Stil eines Autors geben, ist Colin Cottrills Darstellung der diesjährigen Daggerverleihung ein gutes Argument eines der Bücher des Autoren zu lesen. Denn seine Anmerkungen sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch einsichtsvoll und klug.

Nachdem er letztes Jahr für die Kategorie „Bestes Buch“ nominiert war und nicht gewann, hatte Cotterill ja dieses Jahr in der Kategorie „Dagger in the Library“ mehr Glück. Da dieser Dagger für das Gesamtwerk vergeben wird, ein schöner Erfolg.

So, this time they weren’t going to have the satisfaction of humiliating me. I’d written a long and funny loser address to read at the ‚also ran‘ session down the pub after. It made fun of the winner.

Das Blog, International Crime Authors Reality Check, das Cotterill mit Barbara Nadel, Christopher G. Moore und Matt Beynon Rees betreibt, ist seit circa 2 Wochen online und liefert gute Beiträge – Moore ist übrigens der einzige der vier, der keinen Dagger gewann.

bernd

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Das mag nicht so viel mit Krimi zu tun haben, aber der Bulwer-Lytton Fiction Contest, der die schlechtesten Anfänge von unvollendeten Büchern auszeichnet, hat sehr unterhaltsame Kandidaten.

She walked into my office on legs as long as one of those long-legged birds that you see in Florida–the pink ones, not the white ones–except that she was standing on both of them, not just one of them, like those birds, the pink ones, and she wasn’t wearing pink, but I knew right away that she was trouble, which those birds usually aren’t.

Mehr -> hier und weitere Erläuterungen -> hier.

bernd

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John Douglas Marshall hat einen schönen und einsichtsvollen Beitrag über Alan Furst geschrieben, den man auf The Daily Beast nachlesen kann.

Der Beitrag erläutert die Schreib- und Arbeitsweise Fursts, „People know accuracy when they read it; they can feel it,“ Furst emphasizes. „So when characters in The Spies of Warsaw play tennis, readers can be sure the Poles did play a lot of tennis back then.“ und zeigt auch wie man die Bücher Fursts lesen sollte.

Glaubt man dem Beitrag, scheint Deutschland das einzige Land zu sein, in dem der Autor scheiterte, „There are now more than 1 million copies of his novels in print, with editions around the globe in 17 languages. Every Furst novel since Kingdom of Shadows has been a bestseller including his 10th and latest novel, The Spies of Warsaw,[…]“.

bernd

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Horst Eckerts Sprengkraft und Tomas Ross‘ Der Tod des Kandidaten sind beides Bücher, die das Thema der islamischen Einwanderer in unsere mehr oder weniger säkularen Staaten christlichen Ursprungs behandeln. Sie ergänzen sich ganz wunderbar, ebenfalls sehr schön passt Robert Ferrignos Assassin-Serie (-> hier und -> hier) dazu. Diese Serie behandelt zwar das Thema des Islamismus ganz anders und führt den Leser ins Jahr 2040 – zu der Zeit sind die USA auseinander gebrochen und einer der Teile wird von einem islamisches Regime beherrscht – aber Ferrigno blickt auch kurz auf die Zeit des Regimewechsels zurück. Ähnlich wie in Sprengkraft werden dabei die Konvertiten als wesentliche Antreiber der Gewalt angesehen.

Die Begeisterung für Sprengkraft wird natürlich nicht von allen geteilt, auf Amazon schreibt zum Beispiel jemand:

Leider ist dieser Roman an den Haaren herbeigezogen und holzschnittartig geraten – insbesondere die Düsseldorfer Kripo mutiert zu Polizei-Gangstern. […]Dessen Polizisten nennen Afrikaner „Pigmentierte“, stürmen unbefugt in Wohnungen, gehören zur Kundschaft von Hehlern, unterschlagen Heroin, ermorden und massaktieren schließlich den eigenen Kollegen. Pfui! Obendrein sind die hochkorrupten Kriminalpolizisten auch noch Sexisten und Machos der übelsten Sorte. Mal im Ernst, Herr Eckert: Was soll das?
Im Zentrum der Erzählung steht die krude Story um einen jungen Marokkaner, der sich nach dem gewaltsamen Tod seines älteren Bruders dem Islam zuwendet. Höchst unplausibel. […] Wie bei Eckert mittlerweile zu erwarten, kriegen auch die Kommunalpolitheinis ihr Fett weg und werden durch den Kakao gezogen. Leider geht dabei jede erzählerische Linie und Logik verloren. Der vorhersehbare Schluss ist ebénfalls ein Ärgernis.

Das erste Buch, das ich von Eckert las, war Die Zwillingsfalle. Die korrupten Polizisten, die dort auftraten, erinnerten mich schon sehr an Polizisten ellroyscher Prägung. Entsprechendes darf einen bei Eckert also nicht verwundern.

Ansonsten ist es mit der Realität und dem Krimi so eine Sache. In Sprengkraft ist es ja nicht die gesamte Polizei Düsseldorfs, sondern es sind einzelne Polizisten, die fehl gehen. Diese Gefahr gibt es ja sicher auch im wahren Leben – -> diese Aktion fällt einem ein, sie kann sogar ganz korrekt abgelaufen sein und dennoch bleibt Misstrauen. Darüber hinaus handelt das Buch vom Gerangel der unterschiedlichen Dienste und die Sorge des Verfassungsschutz, dass die Anonymität seiner Leute auffliegt, etwas das ich meinte, in der Vergangenheit so auch schon in den Medien vermittelt bekommen zu haben.

Was jetzt an dem Attentäter unglaubwürdig sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis, einen Anschlag hätte es ja bei uns schon beinahe gegeben und Eckert nimmt auf diesen Versuch auch mehrfach Bezug. Der oben zitierte Leser kommt aus Bayern, deswegen hätte ihm auch auffallen können, dass die Freien Wähler und Gabriele Pauli ein wenig als Vorlagen der „Lokalpolitikheinis“ für den aus Bayern stammenden Eckert dienten.

bernd

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Bedauerlicherweise ist die Tonqualität des Interviews von Sarah Weinman mit Colin Harrison und insbesondere James Ellroy lausig. Dennoch, das was man dort, anlässlich von Ellroys neuem Buch Blood’s a Rover von dem Autor sieht und hört, genügt um zu erkennen, dass sein Auftreten von Schauspiel und von einer gewissen Arroganz geprägt ist.

Darüber hinaus ist die Diskussion nicht so spannend, Ellroy soll im „mystery-Panel“ erkläre warum er „social novels“ schreibt.

bernd

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Eher zufällig, weil sich nämlich jemand von dort aus zu meinem Blog geklickt hatte, bin ich auf einen Beitrag auf dem Blog der Autorin Zoe Beck gestoßen. Zoe Beck freut sich, dass  Henny Hiddens Becks Buch Wenn es dämmert bespricht. Ich muss ja zugeben, dass ich nach -> dieser Rezension des Buchs abgeschaltet hatte. Möglicherweise ein Fehler, wäre ich früher auf den Beitrag gestoßen, hätte ich das Buch wohl gelesen. Denn das klingt ja gar nicht nach verkappter britischer Romantik, die bei dpr anklingt.

Interessant sind aber insbesondere die Kommentare, so gesteht Beck: „Ich gebe zu, dass die Zeit der Recherche mich persönlich sehr mitgenommen hat. Nach vielen Gesprächen mit Prostituierten – ehemaligen Zwangsprostituierten wie Stricherinnen wie Edelhuren – gerät das ohnehin nicht sehr glorreiche Männerbild noch mehr in Schieflage“ und zu den Freiern, die sie befragte, schrieb sie  „Die befragten Männer sagten fast ausnahmslos, den Frauen hätte es Spaß gemacht, sie hätten ihnen gesagt, dass sie sich freuten, mal einen netten Mann als Kunden zu haben. Sind Männer wirklich so eitel und unreflektiert, dass sie nicht merken, wenn man ihnen einen Haufen Mist erzählt, nur damit sie wiederkommen und noch mehr Geld da lassen? Sie sind es, jedenfalls die, mit denen ich gesprochen habe.“

Ja, schon peinlich. Aber es liegt möglicherweise an der Natur der Sache, dass diese Männer nicht besonders repräsentativ sind.

Wirklich brillant finde ich den Hinweis auf die „selbstbestimmte[n] SexarbeiterInnen„, die mit dem „stigmatisierenden Problem“ zu kämpfen hätten, mit organisierter Kriminalität gleichgesetzt zu werden („Freiwillige selbstbestimmte Sexarbeit hat absolut nichts mit „Menschenhandel“ bzw. „organisierter Kriminialität“ zu tun!„).

Das Problem verstehe ich sogar, aber das ist wohl ein so außergewöhnliches Phänomen, dass man es gleich doppelt, mit „freiwillig“ und „selbstbestimmt“ betonen muss – im Gegensatz zu „freiwillig fremdbestimmt“ und „unfreiwillig selbstbestimmt“, die meisten Angestellten dürften wohl „freiwillig fremdbestimmt“ sein.

bernd

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