Dark Companion ist ein „Philosophic Noir“, die Vermählung einer dem Prinzip der freien Assoziation folgenden Erzählung mit einer noir-Kurzgeschichte. Bannerjhee Rolf war als Chemiker in einem kleineren pharmazeutischen Unternehmen tätig, bis dieses von einem Investor übernommen und ausgeschlachtet wurden und Rolf seine Stelle verlor. Die Entlassung wurmt ihn, denn er war immer mit sich viel Engagement tätig gewesen und hatte manch neues Produkt mit entwickelt.
Ansonsten aber ist er ein glücklicher Mensch: Er verbringt seinen Tag in der zur Bibliothek umgebauten Garage, beschäftigt sich mit Kosmologie , meditiert über Fernsehen und unsere Kultur im Allgemeinen (-> z.B. über das Phänomen Stau) und freut sich, wenn seine Frau Abends von der Arbeit kommt. Ein Mensch der so in sich ruht und sich von den Verlockungen der Welt nur wenig reizen lässt, ist für Verbrechen und Gewalt ja wenig empfänglich. Und doch. Nach zwei Drittel des Buchs passiert’s: Unvorhersehbar gerät er in etwas hinein und plötzlich nimmt sein Leben (und die Geschichte) eine ungeahnte Wendung.
The Dark Companion ist ein kleines Büchlein von 144 Seiten für erfahrene Leser englischsprachiger Bücher. So ein kluger Kopf wie es Rolf ist, der verfügt auch über einen umfangreichen Wortschatz; wen das nicht schreckt, der sollte unbedingt zugreifen, wenn er jemals auf das seltene Buch stoßen sollte. Denn ein so undemonstrativ kluges und witziges Buch, das einem solch einen Reichtum an Gedanken zu bieten hat, stimmig aufgebaut und doch von leichter Hand vorgetragen ist, gibt es selten.
bernd
[…] Nisbet, Dark Companion (Dennis […]
Das Buch wird in deutscher Übersetzung im Herbst 2008 bei pulpmaster erscheinen. Jim Nisbet ist ein überaus wortgewaltiger literarischer Noir-Autor für eine ausgewählte Leserschaft. Ist leider nicht jedermans Sache. Unter Pulp 00 (Black Lizard Paket) kann man sich in sein Debüt „Tödliche Injektion“ einlesen. In Reviews wurden seinerzeit Parallelen zu Truman Capote und Norman Mailer gesehen. Beim seinem letzten hervorragenden Thriller „Syracuse Codex“ hatte ich wegen des Umfangs noch gezuckt, bei DARK COMPAGNION musste ich endlich zugreifen.
Frank
Auch hier Werbung.Aber Werbung wie sie mich interessiert.Daß Pulp 00 noch lieferbar ist, hatte ich nicht vermutet – wird bestellt.Capote,Mailer,Nisbet auf einer Höhe?Macht neugierig.Mehr verrate ich jetzt aber nicht mehr.
@ Johannes: Ja, schon Werbung, aber sehr sachlich, mit hohem Informationsgehalt.
@ Frank Nowatzki: In der Tat, vielen Dank für den Hinweis. Dem Buch wünsche ich viel Erfolg.
Debüt bei “Tödliche Injektion” bezieht sich aber, soweit ich weiß auf Deutschland; sein allererstes Buch war, so meine ich „The Gourmet“ [zu dem Buch habe ich noch ein nettes Zitat gefunden – gibt es morgen].
[…] Büchleins und am Ende steht auch wieder diese Sehnsucht nach dem Finstern und Dunklen, wie es bei -> Dark Companion auch wieder zu Tage treten […]
[…] nicht Wunder nimmt, dass es in Aufbau und Ablauf scheinbar erstaunliche Parallelen zu Jim Nisbets Dark Companion gibt. Auch Drive ist gespickt mit kleinen netten Episoden und ist getragen von einem klug […]
[…] Nachdenken; von seiner Intelligenz und Kulturbeobachtung her hat es mich ein wenig an Jim Nisbets Dark Companion erinnert. Dabei hat Snitch Jacket eine “richtige” Krimihandlung und steigert sich zum […]
[…] Nisbets The Dark Companion ist ein Noir mit intellektuellem Touch, einen Touch den auch Christopher Goffards Snitch Jacket […]
Von diesem Autor habe ich den Thriller „Tödliche Injektion“ gelesen, den ich auch nur empfehlen kann.