The Bloomsday Dead ist das dritte und vorläufig letzte Buch der Forsythe-Saga. Seit 12 Jahren, seit dem ersten Buch, Dead I Well May Be ist Michael Forsythe auf der Flucht. Damals hatte er sich den Zorn einer Person zugezogen, die in der Zwischenzeit zu einer der mächtigsten Mob-Personen der USA aufgestiegen ist. Immer wieder konnte Michael nur mit knapper Not Anschlägen entgehen. Auch in The Bloomsday Dead setzen die Killer ihm anfangs zu.
Dann plötzlich bittet ihn genau die Person um Hilfe. Bei einem ihrer Besuche in Nordirland wurde ihre Tochter entführt, ihre eigenen Leute und die Polizei kämen nicht weiter, jemand wie Michael sei die letzte Rettung. Voller Zweifel, aber mit dem Wunsch, endlich wieder in Frieden, unverfolgt leben zu können, macht sich Michael auf nach Irland.
Am 16.06 des Jahres 2004 früh morgens landet er in Dublin, spät in der Nacht am selben Tag geht die Geschichte zu Ende. Der 16.06 ist der Bloomsday, der Tag an dem James Joyces und sein Ulysses gefeiert werden und erinnert an Leopold Bloom, dem Helden des Buches, der genau an jenem Tag im Jahre 1904 in Dublin unterwegs war. 2004 jährt sich die ganze Angelegenheit also zum hundertsten Mal, entsprechend viel ist in Dublin los.
McKinty verdichtet auf diesen einen Tag eine Vielzahl von wüsten Abenteuern, die Michael zu überstehen hat. Waren schon in den vorausgegangenen Büchern feine (eigentlich sehr gewalttätige) Actionszenen vorhanden, steigert sich hier die Gewalt noch einmal deutlich und mehr als einmal fragt man sich als Leser wie Michael da wieder ‚rauskommen soll. Im Vergleich ist die Leidenschaft Michaels sein universellen Wissen vorzuführen, direkt gering ausgeprägt, er „gönnt sich sogar den Luxus“ Ulysses nicht zu kennen. Dennoch auf kleine Sätze wie „The hotel was new, tall, gleaming with glass and curved stainless steel – like something Frank Gehry might have come up with on a bad day“ stößt der Leser immer wieder. McKintys Humor ist nicht laut, lauert aber immer und ständig im Hintergrund und ist gerne bereit nach vorne zu treten, wenn der Leser es ihm gestattet.
The Bloomsday ist das Ende der Trilogie um Michael Forsythe. Man nimmt das ein wenig betrübt zur Kenntnis, lässt ihn aber ziehen, da er immer mehr war, als ein Jack-Reacher-artiger Terminator, den es von Abenteuer zu Abenteuer drängte. Im Gegenteil, eigentlich haben sie ihn immer gedrängt und ihn gezwungen den Kampf für sich oder seine Sache aufzunehmen, sich in die dunklen Straßen zu begeben, seine überragenden Fähigkeiten einzusetzen und (natürlich) sein Glück zu wagen.
Down these mean streets a man must go who is not himself mean, who is neither tarnished nor afraid.
R. Chandler 1945.
So viele internationale Autoren, die aus dem Durchschnitt herausragen, Anderes wagen und ein stimmiges Ganzes bieten, gibt es ja nun auch nicht, McKinty ist so einer. Seine Bücher sollten den Leichenberg schmücken.
bernd
Bernd
Great review! I think I got the general tone through ‚google translate‘ and in particular, I thought this line from your review, ‚McKinty’s humour is not loud, but always lurks in the background… ‚ was an excellent observation.
Cheers
gb
Gerard,
thanks.
You guys do obviously a brillant job. Whenever I see a English Google translation of one of my posts, I don’t understand anything, but it looks as if there are several of you who can extract some meaning.
All the best
bernd
It takes a little figuring out (mostly sentence structure rearranging), but on each occasion I’ve taken the time for Internationale Krimis posts, it’s been worth it.
Cheers
gb
Hallo Bernd,
du hast mich mal wieder sehr neugierig gemacht und gleichzeitig frustiert. Jetzt kann ich nur hoffen, dass ein deutscher Verlag sich in absehbarer Zeit die Rechte sichert.
Gruß
thomas
[…] ist eine klassische Geschichte und Ray Kelly ein Mann, der zum Beispiel in Michael Forsythe einen modernen Wiedergänger findet. Dabei ist auch dieser westlakesche Held frei von dem Pathos […]
[…] Büchern eine andere Art der Darstellung wählt. Seine Dead Triologie (-> hier, -> hier und -> hier) hatte gezeigt, dass er ein sehr guter Autor ist, der variantenreich schreibt, populärkulturelle […]