Im Beitrag letzten Montag über Serien, die immer wieder den gleichen Helden präsentieren, hatte ich einen Aspekt außen vorgelassen, der für die literarische Wahrnehmung zwar unwichtig ist, der aber dennoch eine große Rolle spielt. Serien sind eine Art Marke, zumindest wenn die Serie erfolgreich läuft. Dem hat sich auch die Präsentation des Buches, also die grafische Gestaltung und der Buchtitel unterzuordnen. Alles setzt auf ein rasches Erkennen. The Telegraph hatte passend dazu einen Beitrag über Buchtitel.
„Signature Title“ nennt John Sutherland das und behauptet, dass diese außerhalb des Genres kaum anzutreffen seien. Schon Erle Stanley Gardner hatte die Bücher seiner Perry Mason Serie „The Case of … “ bezeichnet. Ein anderes Beispiel seien die Easy Rawlings-Bücher von Walter Mosley, die da Devil in a Blue Dress, A Red Death, White Butterfly, Black Betty, A Little Yellow Dog usw lauten.
Easy to see the signature theme. But why the palette-play? Because Easy Rawlins is the genre’s most famous African American PI, and Mosley’s the genre’s pre-eminent author of colour. QED
Tatsächlich hat Mosley die Idee von John D. MacDonald, die Titel der Travis McGee Bücher waren genau nach dem gleichen Muster aufgebaut.
Interessant ist da natürlich die Frage ob die Übersetzung solche Signaturen wahrt. Bei John D. MacDonald ist das der Fall, bei Walter Mosley nicht durchgängig. Manchmal wie bei Stieg Larsson entsteht in der Übersetzung erst ein alliteratives Titeltrio.
bernd