Alan Furst ist ein 1941 in New York geborener US-amerikanischer Autor. Schon sein erstes Buch Your Day in the Barrel wurde 1977 für den Edgar nominiert (Gewinner damals: James Patterson) drei weitere Bücher folgten, auch diese von der Kritik gelobt, die beide letzten – The Carribean Account (deutsch: Tödliche Karibik) und Shadow Trade (deutsch: Geschäfte im Schatten) – wurde 1985 gemeinsam mit dem 1. DKP ausgezeichnet. Danach zog er sich zurück, reiste für den Esquire hinter den Eisernen Vorhang entlang der Donau und nach Moskau, lebte längere Zeit in Paris und eine kurze Weile auf den Balearen und veröffentlichte dann 1988, auch getrieben von dem Bedürfnis etwas über Paris zu schreiben, seinen ersten historischen Spionageroman.
I don’t like them [seine ersten vier Bücher] anymore. My later novels are much better. The early novels were written with one eye closed, my feet tied together, written left-handed with a dull pencil. I imposed all those conditions on myself. Why I did so, I don’t know. They are written first person present tense. Who can even stand that? They are murder mysteries — sex and drugs and rock n‘ roll — nothing wrong with that. I then just came to a dead halt after four books. I said now I want to write something big and important and interesting. And I did.
Später hat er sich von seinen ersten vier Bücher ein wenig distanziert. Zu geschwätzig, zu oberflächlich schienen sie ihm dann. Das 1985 von Reinhard Jahn mit ihm geführte Interview ist in diesem Zusammenhang recht interessant. Seitdem hat er sich mit seinen Romanen als wichtigster Autor von Spionagekrimis etabliert, seine aufwändig recherchierten Bücher haben diesem Subgenre wohl auch so was wie ein neues Leben eingehaucht.
Immer wieder kreisen die Bücher um die Zeit vor und während des zweiten Weltkriegs und wenn sie auch vordergründig nichts miteinander zu tun haben, stehen sie doch unsichtbar miteinander in Verbindung. So spiegelt zum Beispiel die Reaktion der Polen auf die Niederlage gegen die deutsche Wehrmacht in The Polish Officer diejenige der Franzosen, im nur ein Jahr später geschriebenen The World at Night. Einer der Autoren den Furst als Vorbild nennt, ist Eric Ambler und so ist der Anfang von Kingdom of Shadows (deutsch: Reich der Schatten) eine direkte Hommage an Ambler. Furst selber ist ein großer Stilist. Er schreibt ungemein samtig und galt in den USA lange Zeit als „europäischer Autor“. Ähnlich wie Ambler stellt Furst die Menschen im Mittelpunkt, welche die scheinbar kleinen Heldentaten vollbrachten und verleiht den kleinen Staaten in Europa eine Stimme.
Bücher
Frühe Bücher
1976 | Your Day in the Barrel | ||
1980 | The Paris Drop (Die Paris-Falle) |
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1981 | The Carribean Account (Tödliche Karibik) |
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1983 | Shadow Trade (Geschäfte im Schatten) |
Die Historischen Spionageromane
Eigene Meinung | Andere Meinungen | |||||||
1988 | Night Soldiers (Soldaten der Nacht) |
bisher keine |
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1991 | Dark Star |
s.o. |
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1995 | The Polish Officer | |||||||
1996 | The World at Night |
s.o. |
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1999 | Red Gold |
s.o. |
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2001 | Kingdom of Shadows (1) (Das Reich der Schatten) |
s.o. |
Robert Brack | |||||
2002 | Blood of Victory (Die Nacht der Sirenen) |
s.o. |
Tobias Gohlis | |||||
2004 | Dark Voyage (Die Stunde des Wolfs) |
Pieke Biermann | ||||||
2006 | The Foreign Correspondent | Janet Maslin | ||||||
2008 | The Spies of Warsaw | Janet Maslin |
Krimipreise: (1) Hammett, 2001
Links
Interviews
Interview mit Reinhold Jahn, 1985.
Interview mit Robert Birnbaum, 2001
Interview mit Crime Time, 2001
Interview mit Robert Birnbaum, 2002
Interview mit Grant Howard, August, 2004
Interview mit Mike Rogers, Mai, 2006
Features
Bericht aus dem Salon.com, 24. Januar 2001
Bericht aus Alligatorpapiere, 2002/2003
Bericht aus dem New York Sun, 29. September 2004
Bericht aus dem The Daily Beast, 16. Juni 2009
Sonstiges
Homepage von Alan Furst
[…] habe ich das zweite Autorenporträt fertig, es ist natürlich über Alan Furst und -> hier zu […]
[…] 2009 von krimileser John Douglas Marshall hat einen schönen und einsichtsvollen Beitrag über Alan Furst geschrieben, den man auf The Daily Beast nachlesen […]