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Archive for the ‘Buchmarkt’ Category

Mehr Evolution als Revolution ist es, was jüngst zwei Berichte im boersenblatt aufzeigten.

  • Print-on-Demand (POD) und die „magische“ Expresso Maschine, die auf Anforderung beliebe Bücher ausspuckt, hatten mich schon mehrfach beschäftigt. Wie es scheint, fehlte diesem Geschäftsmodell bisher noch ein wenig eine praktische Anwendung. Langfristig, scheint mir, wird das Teil seinen Weg aber machen. Das boersenblatt berichtete jüngst von einer, wie es scheint, überzeugenden Anwendung. In Hamburg am Flughafen und am Bahnhof hat k presse + buch seit gut einem halben Jahr jeweils so ein Gerät stehen. Hiermit können Reisende sich internationale Zeitungen ausdrucken, die nicht vorrätig gehalten werden. Offensichtlich wurde das gut angenommen, denn nun kommen die Bahnhöfe von Berlin und München hinzu.
  • Ganz anders aber auch deutlich weg vom konventionellen Printgeschäft ist ein Vorstoß der taz. Die bietet nämlich neuerdings ihr Abo elektronisch im EPUB-Format an, dieses kann von einer Vielzahl mobiiler Leseeinrichtungen (z.B. Handy, Kindle, iPhone ) gelesen werden. Sehr interessant ist der Preis: Mit 10€ liegt dieser deutlich unter dem Preis für die gedruckte Ausgabe.

bernd

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Von der Autorin M.J. Rose objektive Informationen zur Bedeutung des Marketing für den kommerziellen Erfolg von Büchern zu erwarten, ist ein wenig so, als wenn man den eigenen Rasen einem Bock zur Pflege anvertraut – nicht, dass der das unbedingt schlecht macht, aber das Ergebnis scheint vorhersehbar, schließlich ist M.J. Rose mit Authorbuzz.com auch auf diesem Gebiet tätig.

Aktuell präsentiert sie Daten von der jüngsten BISG (Book Industry Study Group) Konferenz:

  • 54.1% der Buchkäufer sind über Onlinewerbung, incl. Google, E-Mail Newsletter usw. auf die gekauften Bücher aufmerksam geworben.
  • 66.7 % der Käufer sind durch Onlinerezensionen beeinflusst worden, 34 %  durch gedruckte Besprechungen.
  • Meistens wurden Leser durch Darstellungen im Buchladen auf ein Buch aufmerksam (44,4 %), an zweiter Stelle steht das Internet  – der Unterschied zu Punkt 1 ist nicht ganz klar
  • Buchleser verbringt 15 h pro Woche im Netz, mehr als vor dem Fernseher. 21 % der Bücher werden online gekauft.
  • Mehr als die Hälfte der gekauften Bücher sind Impulskäufe.

Nicht, dass man diese Daten auf Deutschland übertragen kann, aber so wie die Dinge üblicherweise liegen, zeigen sie die Richtung an, in die sich die Sache hin bewegen wird. Dabei betont sie ihre Meinung, dass weniger die Klickrate als vielmehr die schlichte Wahrnehmbarkeit zählt.

bernd

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Die Bücher von Sheila Kelly, Rebecca Kelly, Lynn Viehl, S.L. Viehl, Gena Hale und Jessica Hall kenne ich nicht. Es sind, wie es scheint, alles Pseudonyme von Lynn Viehl. 38 Bücher in fünf Genres in neun Jahren hat Viehl publiziert – und dürfte damit Kristine Kathryn Rusch, die es in sieben Jahren auf 19 Bücher brachte, klar distanzieren. Letzten Herbst schaffte es das erste Mal eines ihrer Bücher in die Top 20 der New York Times mass market Bestsellerliste, also löst sie ein altes Versprechen ein und erzählt von ihren Erfahrungen auf den Weg dahin. Viel war ihr früher erzählt worden, wie man ein Buch in die Liste bekommt, „What I was told: you have to have an initial print run of 100-150K, you have to go to all the writer and reader conferences to pimp the book, you can’t make it unless you go to certain bookstores during release week and have a mass signing or somehow arrange for a lot of copies to be sold there; the list is fixed, etc.“ wenig von dem scheint wahr zu sein.

Wirklich interessant, was sie offenbart. Die Verkauftsperiode war Juli bis November 2008, 88,5 Tausend Bücher wurden gedruckt, insgesamt 73 T versendet und circa 64 T verkauft, für ein Drittel der verkauften Bücher erhielt sie noch kein Geld vom Verlag um eine Rücklage für die Rückläufer zu haben; 8% bekommt sie für Bücher, die in den USA verkauft werden, für alles anderen Länder (incl. Canada) 6%.

Bernd

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Immer wieder sorgt Amazon durch sein Tun dafür, dass man nicht vergisst, dass der Marktführer gelegentlich eine gewisse Arroganz der Macht offfenbart. Aktuelles Beispiel ist „adult content“, was wohl nichts anderes als sexuelle Inhalte bezeichnen soll. Aber am Wochenende, so scheint es, in der Praxis von Amazon insbesondere homosexuelle Literatur (oder genauer: Literatur von homosexuellen AutorInnen) bedeutete. Zahlreiche Bücher verloren nämlich am letzten Wochenende den Verkaufsrang den Amazon üblicherweise angibt. Per se ist das natürlich nicht schlimm, aber es führt doch dazu, dass diese Bücher nicht mehr auf den Bestenlisten von Amazon auftauchen und es soll auch dazu führen, dass die Suchmaschine von Amazon nicht mehr nach ihnen sucht.

Der Protest war stark (-> hier, -> hier, -> hier) und nun behauptet Amazon, dass alles nur ein Versehen gewesen sein soll, ein Programmierer in Frankreich soll die Bezeichnung „adult content“ falsch verstanden haben.

Nun sei alles wieder gut. Aber es zeigt doch, welchen stillschweigenden Einfluss Amazon nehmen kann (der Händler hatte ja nicht über sein Tun geschrieben). Andererseits zeigt es aber auch, welchen Einfluss die Internet Community nehmen kann.

bernd

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Lee Child ist in UK und den USA derzeit einer der erfolgreichsten Krimiautoren. Von daher mag der Schritt des Marketings von Random House überraschen: Sie bieten ein älteres Buch von Child als kostenloses E-Book an. Der Interessierte kann sich das E-Book-Format aussuchen und es funktioniert auch von Deutschland aus. Das Buch selber, Persuader war unsprünglich 2003 erschienen und gehört zu den nicht so bekannten Bücher Childs, seinen regelmässigen Lesern scheint es aber auch zu gefallen und so richtig schlechte Bücher kann er vermutlich sowieso nicht schreiben.

So überraschend ist das Vorgehen von Random House aber nicht. M.J. Rose ist schon seit Jahren eine Vertreterin des Anfixen mit kompletten Downloads. Bei Child kommt wohl noch hinzu, dass seine regelmäßigen Leser das Buch kennen und man so Neulinge schadlos für die neueren Bücher gewinnen kann.

bernd

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Indem der Kopierschutz dem E-Book-Käufer kein Kauferlebnis, sondern ein kompliziertes Verfahren zumutet, öffnet man illegalen Downloads Tür und Tor. Das hatten wir alles vor Jahren schon mal, als die Musikindustrie alles daran setzte, das Internet zu stoppen. Vergeblich wie wir wissen, heute wird kopierschutzfrei Musik verkauft. Der Lernprozess hat diese Branche Milliarden gekostet. Warum die Verlagsbranche glaubt, den gleichen Kampf im Jahr 2009 zu gewinnen, erschließt sich mir nicht.

Aus einem Interview mit Jürgen Rink aus dem boersenblatt über das aufwendige Prozedere mit dem  Sony E-Book Reader ein E-Book zu laden – Jürgen Rink ist E-Book-Experte bei c’t und leitender Redakteur der c’t specials.

An anderer Stelle findet sich dann im boersenblatt auch noch der Satz: „Der Sony-Reader ist ein technischer Dinosaurier und sein Geld nicht wert.

bernd

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Die Lust am Lesen zu wecken und so eine lebendige Lesekultur zu schaffen, sei zentrale Aufgabe von Politik und Gesellschaft.

Sagt Christoph Schäfer, Sprecher der Stiftung Lesen – nachzulesen im boersenblatt.

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So ganz überraschend kommt es nicht. Die US-amerikanische Autorenvereinigung Authors Guild wirft Amazon vor, mit der Vorlesefunktion des neuen Kindles die Hörbuchrechte der Verlage zu unterlaufen. Amazon wird vermutlich dagegen argumentieren, dass die akustische Qualität nicht der des Hörbuches entspreche. Nach dem was man über die Qualität lesen kann, dürfte die  „Vorlesefunktions“ des Kindles auch tatsächlich für regelmäßige Hörbuchhörer unbefriedigt sein. Möglicherweise hilft das  Kindle sogar neue Hörerschichten für’s Hörbuch anzufixen, da hülfe dann natürlich die Aufmerksamkeit, die die Aktion der Autorenvereinigung dieser Funktion jetzt verschafft.

bernd

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Gestern lüftete Amazon das Geheimnis: Der Konzern hielt eine große Pressekonferenz ab und viele kamen, selbst Stephen King.

e-book-oneAb Ende Februar wird das Kindle 2 ausgeliefert. Im Vergleich zum Vorgänger wird sein Aussehen, ultradünn, aber doch etwas konform modern, sicher besser ankommen. Kindle 2 ist dünner, leichter als der Vorgänger, appleliger, seine Batterie soll für zwei Wochen Lesen reichen und sein Speicher für 1500 Titel. Seine optische Qualität soll ebenso wie die Darstellung von Bildern (16 Graustufen) besser sein.

Eigentümlich scheint mir aber die Vorlesefunktion zu sein. Angeblich liest Kindle 2 jedes Buch, jeden Zeitungsartikel vor. Man kann sich ja kaum vorstellen, dass das textgerecht gehen soll, aber die Hörbuchproduzenten wird es, wenn es halbwegs funktioniert, nervös machen – und es ist ja nicht gesagt, dass die Funktion in den nächsten Jahren nicht besser werden sollte.

Auf so einer Konferenz werden natürlich immer Sprüche geklopft, aber mit einer Aussage hat Amazon natürlich recht. Vor dem Kindle hat niemand ernsthaft über das E-Book gesprochen, nun hat Amazon angeblich 250.000 seiner Lesegeräte verkauft und behauptet E-Books neuerdings erfolgreich zu verkaufen. Das könnte sogar stimmen, Petrona berichtete letztens darüber, dass die Kette Waterstone in UK seit September 30.000 Sonyreader verkauft hat und 75.000 E-Books. Bei uns kommt der Sony Reader im März, Sony will dabei mit der Buchhandelskette Thalia und dem Buchgroßhändler Libri kooperieren. Amazon hat so etwas naturgemäß nicht notwendig, aber der europäische Markt scheint der Firma wohl noch zu klein, in den USA ist über UMTS der universelle online-Zugang gewährleistet.

Und King war bei der Konferenz, weil es von ihm eine Novella mit dem Titel Ur gibt, die nur auf dem Kindle 2 erhältlich ist, aber dass dürfte wohl nur für Extremfans von King ein Argument sein.

bernd

Bild via All Things Digital

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Jim Huang ist Besitzer einer Krimibuchhandlung, er ist ein Blogger, mit seltenen aber wichtigen Beiträge und er ist dreifacher Gewinner des Anthony-Critical Award, was ihn zu einem der erfolgreichen Sammler von Preisen im Krimigenre macht. Sein aktueller Beitrag in seinem Blog ist eine Argumentation für’s Hardcover. Als sinnliches Erlebnis sei es ansprechender und dazu biete es den Händlern die bessere Marge, etwas das für ihn als unabhängiges Buchgeschäft überlebenswichtig sei, dabei koste es in der Herstellung und Vertrieb kaum mehr als ein Taschenbuch.

Der, in meinen Augen, interessante Punkt ist aber seine Aussage zu gebrauchten Bücher:

And if we’re really talking about profitability, the better gross margin is in used books anyway.

Er ergänzt damit die Argumentation (im Kommentar) für das gebrauchte Buch um einen wichtigen Gesichtspunkt.

(Wobei es die Spezialbuchhändler in Deutschland aufgrund der Buchpreisbindung etwas leichter haben dürften, aber in den USA haben doch in letzter Zeit einige Traditionsgeschäfte schließen müssen).

bernd

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